Im Zuge von Sparmaßnahmen einiger Hersteller und auch einiger Heizungsbauer ist der Heizungsmischer, der früher in jeder guten Heizungsanlage zu finden war, heute nur noch selten anzutreffen.
Ich empfehle Ihnen weiterhin auf dessen Einbau nicht zu verzichten, dies gilt im besonderen bei Niedertemperaturheizkesseln, die mit gleitend abgesenkten Temperaturen von ca. 40° C arbeiten. Diese Sockeltemperatur kann bei gut wärmegedämmten Gebäuden, insbesondere bei reduziertem Heizbetrieb, höher sein als vom Wärmebedarf her erforderlich.
Durch den Mischer kann das am Wärmeerzeuger zur Verfügung gestellte Temperatur-Überangebot ausgeglichen werden.
Weiterhin ist beim Vorhandensein eines Mischers auch das Verhältnis von Brennerlauf- und Stillstandszeiten günstiger.
Weniger Brennerstarts bedeuten weniger Schadstoffausstoß, weniger Defekte und weniger Verbrauch, das schont langfristig auch Ihren Geldbeutel.
Bei Wärmeerzeugern mit Trinkwassererwärmung ist ebenfalls ein Mischereinbau zu empfehlen. Nach Beendigung der Speicher-Lade-Vorgangs gelangt zum Beispiel der Heizungsanlagen ohne Mischer ein relativer hoher Temperaturstoß in den Heizkreis, das ist ungewollte Energievernichtung.
Ferner kann die hohe Temperatur zu unangenehmen Knackgeräuschen in der Heizung bzw. Rohrleitungen führen. In jedem Fall verlängert sich die Lebenserwartung einer Heizungsanlage um Jahre, da der Heizkessel ständig gemischtes warmes Rücklaufwasser bekommt und so eine eventuell vorzeitige Taupunktkorrosion verhindert wird.
Der Mischer ermöglicht bei ausreichender Kesselleistung einen idealen Parallelbetrieb und Regelbarkeit von Heizung und Warmwasserbereitung.
Bei älteren Heizungsanlagen mit großem Wasserinhalt (z.B. Rippenheizkörper) kommt es zu einem günstigen Regelverhalten, was den Komfort erhöht.
Bei Pellets- und Holzheizkessel ist der Einsatz sowieso Pflicht !
Die Moral von der Geschicht, verzicht auf den Mischer in der Heizung nicht!
Robert meint
Schlimm ist, dass manche Raubritterheizungsbauer aus guten alten Anlagen die Mischer und Steuerungen ausbauen, weil sie so mehr Wartungsdienste erwarten. Auch eventuell den unnötigen Austausch sämtlicher Heizkörper. Der Beibehalt der Mischersteuerung löst diese Problematik mit großen Heizkörpern.
Lassen Sie sich nicht übervorteilen! Die vorhandene Mischerinstallation muss nicht raus! Die Entfernung ist sogar mit Energieverschwendung verbunden.
Herbert Uhlmann meint
Danke Robert für Ihren Kommentar.
Stephan Risch, München meint
Hallo,
ich kann hier aus eigener Erfahrung zu diesem Thema etwas beisteuern:
ich wohne in einem nicht sanierten Siedlungshäuschen aus dem Anfang der fünfziger Jahre seit nunmehr 35 Jahren zur Miete.
Im Dezember 2009 wurde von meinem Vermieter, trotz meiner Bedenken, die hochwertige Vierwegemischregelung ( Trimatik MC, Bj 92, aussenluftgeführt ) stillgelegt und durch eine einfache Buderus Logamatic 9107 ohne Mischer ersetzt.
Ich benötige seit dem ca. 50% mehr Öl!
Das typische Brennerverhalten der neuen Regelung bei Aussentemperaturen um den Gefrierpunkt: 40°C Kesseltemperatur- Brenner springt an; 10 Minuten später: 60°C Kesseltemperatur- Brenner aus; nach weiteren 10 Minuten beginnt das Spiel von vorne.
Die Vorlauftemperatur entspricht der Kesseltemperatur. Eingebaut ist ein Niedertemperaturkessel Viessmann Vitol Uniferral : 64 L / 21 KW und eine Pumpe im Vorlauf: Grundfos Alpha 2.
Als der Mischer noch funktionierte wurde immer soviel kühleres Rücklaufwasser dem Vorlauf beigemischt wie erforderlich war die Temperatur im Vorlauf relativ konstant zu halten. Dadurch sprang auch der Brenner sehr viel seltener an und sparte somit Öl.
Ich möchte nun, daß die alte Regelung, die u.U. gar nicht defekt ist, repariert oder durch eine gleichwertige ersetzt wird.
Mein Vermieter ist aber nicht bereit die Regelung wieder auszubauen und schiebt den Mehrverbrauch auf geänderte Heizgewohnheiten die es aber nicht gibt.
Ich habe bisher bei einigen Stellen, wie Stadtwerken, Verbraucherschutz, Kaminkehrer…um Rat gefragt, aber niemand erkannte die Problematik oder konnte mir helfen. Offenbar sind Mischer heute für viele heute überflüssige Bauteile.
Daß sie u.a. aber gerade bei alten Heizungsanlagen mit großem Wasserinhalt ( bezogen auf den Kesselinhalt ) sehr wichtig sind, ist heute vielen unbekannt.
Deswegen bin ich auch über den Artikel von Herrn Uhlmann sehr dankbar, würde mich aber über Tipps und diesbezügliche Hinweise auf weitere Artikel in Fachzeitschriften sehr freuen!
LG Stephan ( stievl@aol.com )
Hermann Bühler meint
Ein sehr schönes Beispiel für einen effektiven Heizungsmischer findet sich in unserem 7-Familienhaus (Eigentumswohnungen):
Dort betreiben wir seit 32 Jahren Fußbodenheizungen mit einer zentralen Elektroheizung, bei der mit Nachtstrom ein Langzeitwasserspeicher nach vorh. Restwärme und aktueller Außentemperatur aufgeheizt wird. Aus diesem Speicher wird über Mischerventile bei Bedarf (thermostat- und tageszeitgesteuert) für jede Wohnung in getrennten und von einander unabhängigen Heizkreisläufen warmes Wasser zugemischt. Dazu ist eine Regeleinheit F/RS 7018 983 von Viessmann eingesetzt.
Nun haben wir Pobleme für diese Regeleinheit einen geeigneten Ersatz zu finden (da nicht mehr verfügbar). Bisherige Lösungen funktioniere leider nicht zufriedenstellend, da zusätzlich außentemperaturgeführt, was eigentlich keinen Sinn macht. Es muss eigentlich nur der Mischermotor und die Umwälzpumpe nach Vorgabe des Raumthermostats und einer Zeitschaltuhr angesteuert werden.
Gibt es eine Lösung?
Christian F. meint
Mit einer Loxone Steuerung (das ist eine moderne SPS) und einigen 1-Wire Temperaturfühlern lässt sich eine gewünschte Steuerung selbst programmieren. Ich verwende die außer fürs SmartHome auch für die Regelung der Gasheizung, Holzkessel, Mischer für FBH und Einzelraumregelung in meinem EFH.
Die Software ist kostenlos und man kann auch ohne Hardware damit testen.
Im Forum sind auch ein paar Heizungsbauer, die dir sagen können, was geht und was nicht geht. lg, Christian
Onkel meint
@hermann Bühler: ich kann ihnen nur wärmstens den UVR1611 Regler von TA ans Herz legen: der ist frei programmierbar für Heizkreisregelung (auch nich witterungsgeführt), Kesselregelung, Solarregelung, Warmwasserbereitung, Kühlen,…..
Schier unbegrenzte Möglichkeiten.
Einfach mal in der Umgebung nachfragen: irgendwo da gibts nen pfiffigen Heizi, der die Dinger auch programmiert und installiert. Wenn Sie aus dem HSK oder SO kommen, tuen auch wir das gerne!
Tim meint
Also erstmal wieso sollte man am Wärmeerzeuger ein Wärme Überangebot Haben wenn man diesen richtig ausgelegt hat ? Und zweitens ist wollen wir doch eine möglichst geringe Rücklauftemperatur haben um unseren Brennwertnutzen bei neueren Anlagen möglichst perfekt zu nutzen ?!
Werner Winter meint
Ich betreibe einen Holz-Küchenherd und einen Kaminofen mit Stückholzfeuerung. Beide Öfen speißen einen 1000 l Pufferspeicher. Abends wenn ich ins Bett gehe, liegen auf dem Specher zwischen 60 und 80 Grad an. Morgens steht er auf 40 Grad. Egal ob abends 60 oder 80 Grad drauf waren. Über nacht laufen zwei bis drei Heizkörper (Röhren von Zehnder) auf Stufe 2 – 3. Kann ich durch Einbau eines Mischers, das „Entleeren“ meines Puffers verringern? Soll der Mischer elektronisch regeln Z. B. über Außentemperatur? Wir wohnen in einem sehr alten Haus und es ist zum Dach hin schlecht gedämmt.
Gruß Werner
Herbert Uhlmann meint
Hallo Tim,
ein Überangebot an Wärme besteht dann, wenn besispielsweise der Wärmeerzeuger das Warmwasser (gemeint z.B. Badewasser) vorrangig erwärmt hat. Dannach steht meist ein Überangebot an Wärme zur Verfügung. Das kompensiert dann der Mischer.
Gruss
Herbert Uhlmann
Herbert Uhlmann meint
Hallo Werner,
der Einbau eines Mischers mit witterungsgeführter Regelung, würde zumindestens dafür sorgen, dass die Temperaturen geregelt in den Heizkreis strömen. Möglicherweise braucht Ihre Wohnung jedoch auch die Energie. So aus der Ferne kann ich dies nur schwer einschätzen.
ggf. würde auch ein einfaches Raumthermostat, dass die Heizungspumpe ein/ausschaltet schon genügen.
Gruß
Herbert Uhlmann
Guter Hinweis zur Heizung meint
Interessanter Hinweis. Vielen Dank dafür. Ich hab mich damit bisher nich nicht beschäftigt gehab. Bei meiner neuen Heizung werde ich aber darauf achten. Das ist ja nicht unwichtig, wenn das fehlt…
Gerald Kiss meint
Hallo Herbert ,
das liest sich gut was ihr da schreibt .
Eine Frage , bei uns im Montagegewerbe besteht die Pflicht , immer nach dem neuesten Stand der Technik zu montieren, bzw überhaupt zu arbeiten .
Im Allgemeinen besteht diese Pflicht im Handwerk und somit auch die Informationspflicht was nun der neueste Stand ist und was nicht.
Gerade bei dem Thema Energiesparen werden soviele Kunden übers Ohr gehauen ( Fenster u. Türeneinbau, Montage nicht nach RAL oder DIN Norm ) .
Wenn doch nun ein Mischerventil eindeutig Energie und Emission spart , warum wird es immer mehr missachtet ?
Das ist doch schon grobfahrlässig .
Und dafür ist ein Handwerker, bzw Monteur 30 Jahre haftbar zu machen .
LG
Gerald
Herbert Uhlmann meint
Hallo Gerald,
es dreht sich halt oft ums liebe Geld.
Und Geiz ist halt möglicherweise gar nicht geil.
Jeder Kunde bekommt den Handwerker den er verdient. Umgekehrt natürlich auch. 😉
Gruß
Herbert Uhlmann
Hans Weber meint
Hallo Herbert, wenn ich das mal so sagen darf.
Wir haben in unserem neuen Haus (286 Quadratmeter WF) eine Gasheizung. Eine hydraulische Weiche ist vorhanden, jedoch keine Mischeranlage. Da Du aber ein Befürworter einer Solchen bist, möchte ich mal Deine Meinung hören, ehe ich eine M.Anlage einbauen lasse. Es liest sich so manches sehr gut, aber oft kann man mit den Fingern dran fühlen, dass da etwas ANDERES beabsichtigt wird. Dieses Gefühl habe ich allerdings hier nicht.
Jetzt habe ich die Frage, was benötige ich alles und von welchem Hersteller sollen die Teile sein? Unsere Heizungsanlage ist eine Logamax plus GB 142 von Buderus.
Mit großer Spannung warte ich auf eine Antwort
Weihnachtliche Grüße
Hans
Anmerkung Herbert Uhlmann: Telefonisch und über Mailverkehr geklärt!
Schröder Mich. meint
meine Heizungsanlage ist jetzt 34 Jahre alt,Heizkessel ist 20 Jahre alt. Mischer wurde bei Heizkesseltausch nicht ausgebaut. habe mit H-Mischer nur gute Erfahrung gemacht.
Herbert Uhlmann meint
Prima!
Herbert Uhlmann meint
Ich denke ein Fachmann kann den Austausch mit minimalen Druckablassen hinbekommen.
E.Husic meint
Hall Herr Uhlmann,
bei mir wird es ein vitoligno100-s.EG Fußbodenheizung mit FBR Regelgruppe VA 130/6 und strawa verteiler,
OG Heizkörper 4-Stk. in 4-zimmer + EG-Badheizkörper.
Der Holzvergaser ist bestellt im Heizraum sind nur Vor-Rücklauf gelegt…
Mich würde interessieren ob ich hier einen Misch Ventil brauche, wenn ja welchen würden Sie empfehlen.
Hab so viel über Misch Einheiten und Rücklauftemp.anhebung gelesen, da ich kein Fachmann bin ich etwas verwirrt.
Ich muss dazusagen der Holzvergaser würd recht wenig im Winter laufen da es sich um Ferienhaus handelt,
trotzdem möchte ich eine saubere Lösung haben und Bitte Sie um einen Rat.
Danke!!
Mit freundlchen Grüßen
E.Husic
Herbert Uhlmann meint
Guten Tag Herr Husic,
Sie benötigen in dem Fall eine Mischereinheit, eine Rücklaufanhebung eine Pufferspeicher uvm.
Ansonsten befragen Sie Ihren Heizungsbauer welches Modell(e) er Ihnen empfehlen kann.
Grüße, Herbert Uhlmann
Sebastian meint
Hallo Herr Uhlmann,
erst einmal schön, dass es so Leute wie Sie gibt, die Ihr wissen mit uns teilen!
In meiner Anlage (ca. 30 Jahre alt) + Radiatoren ist noch ein manueller Mischer verbaut. Nun möchte ich die Vorlauftemperatur
erhöhen, da die gewünschte Raumtemperatur nicht mehr ganz erreicht wird. Was ist hier nun Ihrer meiner Meinung nach am Sinnvollsten:
Soll ich nur den Mischer höher drehen, bis die Temperatur erreicht wird?
Oder soll ich den Mischer etwas höher drehen + die Steilheit etwas nach oben drehen? (Die Heizung selbst ist via Außentemperatur gesteuert)
Oder würden Sie bei einem manuellen Mischer doch empfehlen, diesen ganz aufzudrehen und die Vorlauftemperatur über den Heizkessel zu regulieren?
Ich freue mich auf Ihre Antwort!
Gruß
Sebastian
Herbert Uhlmann meint
Guten Tag Sebastian,
da Ihre Anlage wie es den Anschein hat keinen Mischermotor hat der den Mischer bewegt, würde ich von Hand den Mischer nach oben nachstellen. Wichtig hierbei die Thermostatventile ganz öffnen wo es erforderlich ist und nich auf bsp. Stellung 3 begrenzen. Die Vorlauftemperatur würde ich nur erhöhen, falls bei voll geöffneten Mischer und Ventilen die gewünschte Raumtemperatur nicht erreicht wird.
Grüsse aus Nieder-Wiesen
PS: Sie dürfen auch über die Investion eines Mischermotors nachdenken, das wäre in Verbindung mit einem hydraulischen Abgleich m.E. eine sinnvolle und energiesparende Lösung.
Herbert Uhlmann
Waltraud Stegelmann meint
Ich kann Hernn Riesch nur recht geben in allem was er sagt. Bei meiner Heizung ist das auch der Fall, hoher Ölverbrauch, Brenner springt alle 7 Minuten an und läuft 3 Minuten. Der Heizungsmonteur hat bei mir den Mischerstecker abgezogen und gesagt braucht man nicht. Aber da ich weis wo der Stecker hin muß, habe ich den Mischer wieder angeschlossen.
G.Wenzlik meint
Hallo Herr Uhlmann,
lese Ihr Forum mit großem Interesse, kommt doch so wieder Klarheit für den Laien in diesen Dschungel der Meinungen. Vielen Dank.
Meine vorhandene Kohle/Koksheizung, im Schwerkraftprinzip errichtet, wurde 1994 durch einen Vaillant-Ölkessel Unit VRC-set MBW ersetzt, wobei die vorh. Leitungen und Gußheizkörper belassen wurden.
Als es vor etwa 4 Jahren Probleme mit dem Mischer gab, wurde dieser ersatzlos entfernt, weil er nach Angaben der Firma keien Effekte bringe.
Als nun im März im Vorlauf die Pumpe Grundfos UPS 25-40 180 versagte und durch eine Alpha2 25-60 180 ersetzt wurde, fragte ich durch das Forum bestärkt nach dem erneuten Einbau des Mischers nach. Das dies Sinn mache wurde bejat und darum eine Pumpengruppe PrimoTherm 180-2 mit Dreiwegemischer ARM 343 eingebaut.
Es wurde angegeben, dass bei der Wahl der Geräte bereits die geplante Erweiterung der Wohnfläche von 140qm auf 240qm berücksichtigt ist.
Seitdem läuft die Anlage zwar wieder, aber mit sehr kurz aufeinander folgenden Schaltzeiten:
Bei Außentemperaturen von -4°C bis 5°C alle 11 Minuten, bei einer Laufzeit von 4-6 Minuten. Vor- und Rücklauf differieren um 4°.
Die neben der Schonung erhoffte Öleinsparung bleibt natürlich aus.
Liegt hier die Wahl eines falschen Mischers vor? Muss z.B. ein 4 Wegemischer eingebaut werden auch wenn nur ein Heizkreis vorhanden ist.
Beste Grüße
Herbert Uhlmann meint
Ich habe zu dem Hersteller Vaillant selbst keine Verbindung. Möglicherweise macht es in Ihrem Fall Sinn, dort direkt nachzufragen.
Roland meint
Hallo Herr Uhlmann,
Das Prinzip und die Daseinsberechtigung eines 3- bzw 4- Wegewischer hab ich durch ihren Blog ganz gut verstanden. Hier für auf jeden mal ein dickes Lob und vielen Dank!
Jetzt zu meinem Problem:
Ich habe ein Gas-Heizgerät (Buderus Logamax U 154) daran sind Heizkörper im ersten OG sowie im Dachgeschoss angeschlossen, das Erdgeschoss wird derzeit noch elektrisch beheizt. Warmwasser ist derzeit noch über Durchlauferhitzer. Ich möchte nach und nach also Etage für Etage die Heizung von Erdgeschoss bis einschließlich Dachwohnung auf Fußbodenheizung umrüsten. Desweiteren soll die Anlage um eine Solaranlage, Pufferspeicher, und Wasserführenden Kaminofen erweitert werden. Jetzt stellt sich mir die Frage welchen Mischer ich benötige sprich einen 3- oder 4-Wegemischer. Die Heizung hat einen Außenfühler.
Können Sie mir ein bestimmtes Produkt (Name, Herstellers und Mischerart) empfehlen!?
Vielen Dank und mit freundlichen grüßen aus dem Westerwald
Herbert Uhlmann meint
Ich würde die Abnahme ab Puffer mit einen 3 Wege Mischer-Set vornehmen. (Oventrop, Meibes, Centra,.)
Gruß zurück in den Westerwald
uh
Christoph Holzheizer meint
Hallo Herr Uhlmann,
ganz herzlichen Dank für die wertvollen Infos. Meine Situation ist folgende: Ich habe ein Zweifamilienhaus aus dicken Granitbruchsteinmauern, ringsum gut eingepackt mit Vollwärmeschutz. In der vermieteten EG-Wohnung ist ein FBH-Heizkreis, im selbst bewohnten OG ein Heizkörper-Heizkreis. Neben der Ölheizung für die Grundlast habe ich im OG einen effizienten Holzvergaser-Kaminofen (Fabrikat Walltherm). Mit dem heize ich das ganze Haus, wenn ich zuhause bin. In den letzten Jahren hat es sich so entwickelt, dass ich den HK-Heizkreis im OG nur aktiviere, wenn gleichzeitig auch der Kaminofen in Betrieb ist. Er heizt dann das gesamte Haus (bis auf das Brauchwasser). Die Ölheizung schaltet nur ein, wenn ich nicht zuhause bin oder wenn Warmwasser benötigt wird. Der FBH-Kreis läuft dagegen ständig.
Nun steht die Erneuerung der Heizungsanlage an (künftig: Brennwert-Ölheizung, Solarpanels und der vorhandene Walltherm-Ofen). Nach meiner Meinung braucht es – trotz Ihrer Erläuterungen, die ich glaube ich verstanden habe und generell sehr hilfreich finde – für den HK-Heizkreis im OG keinen Mischer. Die Pumpe für den HK-Kreislauf wird von Hand eingeschaltet, wenn ich nach Hause komme. Fast immer wird gleichzeitig der Kaminofen angeheizt. Dieser produziert wegen der obligatorischen Rücklaufanhebung immer ca. 62° Vorlauftemperatur. Mit dieser Temperatur heize ich die OG-Wohnung, und nach ca. 2-3 Stunden schalten die Thermostate der Heizkörper ab, die OG-Wohnung ist warm und die Wärme aus dem Kaminofen geht voll in den Speicher.
Würde ich statt dessen die Heizkörper im OG mit weniger Temperatur und dafür länger betreiben (was energietechnisch sicherlich möglich wäre), müsste per Steuerung schon ein paar Stunden vor der Heimkehr die Ölheizung zuschalten. Dann wäre auch ein Mischer sinnvoll und notwendig. Aber lieber komme ich in die (relativ) kalte Wohnung, heize den Holzofen ein und nutze die nicht herunter gemischte Temperatur aus dem Holzofen zur schnellen Aufhetzung meiner Wohnung – ganz ohne Heizöl.
Im EG sieht es natürlich anders aus: Da ist der Mischer absolut notwendig und sinnvoll – sonst würde neben der Fußbodenheizung auch der Estrich zerbröseln.
Denke ich da richtig, oder gibt es einen Fehler im System?
Mit freundlichen Grüßen
Christoph
Sascha Maseizik meint
Hallo alle miteinander,
ich bin gerade zufällig auf dieses Forum hier gestoßen und bin überrascht, dass sich hier wenigstens noch manche Gedanken darüber machen, wie man Betriebskosten sparen kann, auch wenn man dafür etwas mehr investieren muss als nur den Wärmeerzeuger in die Kosten miteinzuplanen.
Ich habe vor ein paar Monaten die Schule als „staatlich geprüfter Techniker für Heizung-, Lüftung- und Klimatechnik“ abgeschlossen und bin seit einem Monat bei der Firma „Baunach“ angestellt, welche schon seit über 10 Jahren ein hocheffizientes Mischersystem herstellt. Bevor ich hier angefangen habe, hatte ich selbst noch nichts davon gehört, weil meine damaligen Chefs auch nur für die Fußbodenheizung Mischer eingebaut haben.
Der Gedanke dabei ist die Wärme da zu nutzen, wo sie auch gebraucht wird. So kann man beispielsweise mit einer „rendeMIX 2×4+“ Mischerbaugruppe den in der Regel heißeren Rücklauf der Heizkörperkreise (bspw- 70/55) zum Mischen für den Vorlauf der Fußbodenheizung nutzen, so dass nicht, wie bei einem normalen 3-Wege-Mischer-System, der heiße Vorlauf (bspw. 70°C) auf 40°C Vorlauf abgekühlt werden muss, sondern nur 55°C auf 40°C.
Desweiteren entfällt auch die hydraulische Weiche, da eine hydraulischer Bypass im Mischer integriert ist.
Auch für die Nutzung eines Pufferspeichers gibt es eine Lösung, um wirklich Temperaturschichten im Speicher zu erzeugen und nicht das gesamte Puffervolumen zu vermischen (bspw. durch hohe Volumenströme ). Hierzu verwenden wir den „rendeMix 2×3“ , der eine Zwei-Zonen-Beladung durchführen kann, so dass im unteren Bereich des Puffers kaltes Wasser und im oberen Bereich heißes Wasser in 2 Schichten erzeugt werden. Das hat auch den Vorteil, dass für den Einsatz eines BHKW, Solaranlage oder Holzkessel um längen mehr kaltes Pufferwasser zur Verfügung steht, um die Gerätschaften am Laufen zu halten (deutlich weniger Anlaufzeiten). Das ganze durfte ich schon bei ein paar Kundenanlagen beobachten, da wir dort Datenlogger installiert haben, die über Tage die Temperaturen an bestimmten Stellen aufgenommen haben. So konnte man Temperaturverlauf sehen, wie lange der Kessel läuft und wann der Puffer welche Temperatur erreicht, an den 3 Anschlüssen (oben/mitte/unten).
Dasselbe System gibt es auch zur Entnahme („rendeMIX 3×4+“) um den kalten Rücklauf der Fußbodenheizung mit ca. 30°C in den unteren Bereich des Puffers und den warmen Rücklauf der Heizkörper ca. 50°C in den mittleren Bereich des Puffers zu führen. So wird verhindert, dass der Speicher im unteren Bereich zu schnell warm wird und die Wärmeerzeuger früher abschalten und im oberen Bereich statt 85°C nur 75°C oder weniger erreicht, nur weil alles miteinander vermischt wird.
Tim123 meint
Hallo, also es wird die ganze Zeit von Energieverschwendung gesprochen welche durch das „Überangebot“ nach der Warmwasserbereitung vorhanden ist, wenn man aber einen Brennwertkessel im Keller stehen hat, sollte man doch einen Heizkörper-Heizkreis nicht mischen.
Wenn ein Kessel ordentlich auf die zu beheizende Fläche ausgelegt wurde, so läuft er auch nicht alle 2 Minuten an.
Wenn man natürlich eine Gastherme im Keller hängen hat und eine solche ohne Hydr. Weiche oder Pufferspeicher betreibt sind kurze Laufzeiten die logische konsequenz. Weiterhin ist ein Mischer ebenfalls reine Energieverschwendung, ich erwärme das Wasser im Kessel mit teurer Energie, um sie anschließend durch meinen Mischer runter zu kühlen, ist leider der selbe Effekt wie mit zu hoher Temperatur in den Vorlauf der Anlage nach der WW-Bereitung zu fahren.
Herbert Uhlmann meint
Sie liegen 100% richtig.
Es bezieht sich jedoch nich ausschließlich auf Brennwerttechnik.
Herbert Uhlmann meint
Viele Wege führen nach Rom. Ganz wie es für Sie am einfachsten ist.
Frank Kirchhöfer meint
Hallo Herr Uhlmann und Blogleser, ich habe bislang keine wirkliche Erklärung für die Vorteile die die Mischerregelung bringen soll gefunden. Eine eher unglaubwürdige Erfahrungsmeldung – der Mischer spare 50% Heizkosten. Als wir in unser Reihenendhaus gezogen sind habe ich den Mischer durch abziehen der Stecker deaktiviert und auf 100% gestellt, allerdings ohne Ergebnisvergleich. Wie lange der Kessel läuft hängt davon ab, wie schnell der Kessel aufgeheizt wird und wie groß die Heizungshysterese eingestellt wird. Wenn durch den Mischer die Wärme weniger in den Heizungsvorlauf und dafür mehr in den Heizkessel geht müsste der Kessel schneller heißer werden und dementsprechend schneller abschalten. Das steht allen Berichten in diesem Block entgegen. Insgesamt ist die Raumregelung eine träge Sache, so dass manche Heizkörpersteller „elektrothermisch“ arbeiten. Der Zweipunktregler kann also das Ventil nur heizen (öffnen)/nicht heizen (irgendwann langsam schließen). Es gibt also keinen Befehl zum Schließen. Ich will damit sagen, wenn die Vorlauftemperatur ein bisschen schwankt heißt das nicht unbedingt so viel mehr Regelarbeit für den Heizkörpersteller. Ich würde tendenziell meist eine Rücklaufregelung empfehlen, und habe vor vielen Jahren eine Heizung (privat) auch so geregelt, ebenfalls ohne Ergebnisvergleicht. Rücklaufregelung ist aber total unüblich. Ich sehe den Vorteil darin, gerade wenn kalte Räume aufzuheizen sind – sinkt die Rücklauftemperatur. Die Vorlauftemperatur wird kurzzeitig überhöht – der oder die kalten Räume heizen besser schneller auf, Heizungssteller von konstanter zu heizenden Räumen können tendenziell schließen, es kommt die Wärme besonders gut im bislang kalten Raum an. Insbesondere auch für Smarte Raumregelungen der Heizkörpersteller sehe ich hier eher ein Muss, also weg von der Vorlaufregelung. Bin auf Kommentare gespannt. MfG Frank