Wie oft sollte ein Pelletskessel/Pelletsanlage gewartet werden? Welche Arbeiten fallen bei einer ordentlich ausgeführten Pellets-Wartung an?
Diese Frage bekomme ich fast täglich bei meinen Verkaufsgesprächen gestellt. Grund genug dies hier im Blog auch anderen zukünftigen Pelletsheizern zu verdeutlichen.
Die Ausführung bezieht sich auf meinen Haus- und Hoflieferanten für Pelletskessel der Marke Biotech aus Salzburg. (Typ: PZ 8 RL, PZ 25 RL, PZ35 RL sowie der Biotech-Toplight M-Serie)
Ich empfehle meinen Kunden, nach Biotech-Herstellervorgabe, eine einmalige jährliche Wartung der Pelletsanlage. Die Wartung für eine Biotech Pellets-Heizung umfasst somit optional* folgende Arbeiten: *(Optional je nach Alter der Pellet-Anlage sowie der Gesamtzustand ist entscheidend )
- Sichtprüfung der Gesamtanlage
- Aschenlade entleeren
- Kesselreinigungseinrichtungen kontrollieren, reinigen und auf Dichtheit prüfen
- Kesselkörper, Wärmetauscher, Brennkammer, Brennrost, Brenntöpfe sowie Primär-und Sekundärluftführungen reinigen ggf. erneuern
- Zündung und Gebläse kontrollieren, reinigen ggf. Heizpatrone und Zündkohlen erneuern
- Abgasrohre kontrollieren und reinigen
- Pelletszuführung sowie Tagesvorratsbehälter reinigen
- Antriebseinheiten schmieren
- Sicherheitseinrichtungen dazu gehören u.a. Rücklaufanhebung, Ausdehungsgefäß u.v.m. überprüfen
- Lambdasonde prüfen, reinigen und wenn notwendig nachkalibrieren.
- Dichtungen, z.B. an Kesseltüren, kontrollieren ggf. erneuern
- Parameter der Steuerung wenn erforderlich auf die individuelle Kundenanlage und Brennstoffeigenschaften optimieren.
- Verschleißteile wie Wärmetauscher-Reinigungsmotor, Zuführ- Schnecken und Saugzuggebläse/Saugschlauch begutachten
- Anlage auf Funktion überprüfen und optimalen Wirkungsgrad einregulieren
- Kaminzugregeler prüfen ggf. nachjustieren
- Abgasmessung sowie Sicherheitstemperatur-Begrenzer auf Funktion testen
- ausgeführte Arbeiten dokumentieren und mit dem Anlagenbetreiber besprechen
Christian meint
Es lohnt sich auf jeden Fall auf Pelletheizungen zu setzen, da die Unterhaltung sehr effizient ist und zudem umweltschonend. Das ganze kann auch gut mit Solarenergie kombiniert werden. Im Sommer arbeitet mit man der Sonne und im Winter heizt man dann kostengünstig.
Herbert Uhlmann meint
Stimmt!
Rolf meint
Guten Tag,
ich bin heute zufällig auf Ihren Blog gekommen (Ich suche im Moment nach einem Servicedienstleister für Bio-Tech-Pelletöfen in der Schweiz, Bio-Tech Eschenz ist da anscheinend nicht mehr zuständig).
Ich habe nun einige Einträge auf Ihrem Blog gelesen und möchte auch noch einen kleinen Beitrag dazu leisten:
Wir betreiben unseren Bio-Tech PZ8RL seit 12 Jahren eigentlich problemlos.
Trotzdem gab es ab und zu kleinere Störungen: Der WT-Reiniger ist mir schon mehrmals hängen geblieben; Abhilfe kann da das nachpolieren und Reinigen der Oberfläche des Drehflügels am Elektromor bringen; dieser war ab Werk sehr grob und ist dann am tiefsten Punkt hängen geblieben und vermochte die WT-Reingungselemente nicht mehr zu heben.
Schon zweimal viel mir eine extrem hohe Abgastemperatur auf; beide male war leichte Schlackenbildung auf dem Brennrost dann die Ursache. (Rostreinigung)
Noch etwas zur Staubbildung: Mein Pelletbunker fasst ca 4,5 Tonnen (reicht für knapp 2 Winter); Austragung durch Schnecke und Saugzug zum Vorratsbehälter. Alle vier Jahre reinige ich den Pelletbunker komplett; da sich die Schnecke ca. 50mm über Boden befindet, sammelt sich dort unten der gesamte Staubanteil und kann so problemlos entfernt werden. Wichtg scheint mir auch, den Brennraum und die Aschenlade 2 bis 3 mal während der Heizperiode gründlich zu reinigen.
Herbert Uhlmann meint
Danke für Ihren Tipp für die Leser des Energiesparblogs.
Christian Ellger meint
Auszug:
Nach 6 Jahren habe ich jetzt den 2.ten Ausfall meiner Pelletanlage (Biotech (Wolf BPH-25)) zu verzeichnen. Ich glaube ich habe einen Glücksgriff mit meiner Anlage:
Hier meine Erfahrungen:
– mein Verbrauch ca. 5Tonnen/Jahr bei 350qm beheizter Fläche (FBH + HK + WW vai Frischwassermodul)
– Haus Bj 1969, saniert und stark gedämmt
– Pufferspeicher 1000Ltr.
– durchschnittliche Startzeit der Anlage pro Tag ( 1,5x in der Heizperiode)
– % Laufzeit im Bereich (80-100%) ca. 70%
– % Laufzeit im Bereich (60-80%) ca. 15%
Komplettes Laden des Puffers auf 75Grad
Konsequent wenige Start, dafür lange Ladezeiten ( es dankt das Zündgebläse und alle anderen am Start beteiligten Komponenten mit langer Lebenszeit bei NULL Wartung)
Pelletholung durch Maulfwurf und Filtern der Rückluft (Staubanfall ca. 10kg pro Jahr)
Vollkommen saubere Rückluft im Lager / Fast kein Staub/Mehl/Feinanteile
Komplette Pelletlagerreinigung 1x pro Jahr – das geht mit dem Staubsauger
Reinigungen der Anlage/vollständiges Aussagen des Systems: 2x pro Jahr
Pellets kommen immer per Tankwagen (DIN Plus Pellets)
Bisherige Ausfälle:
2013 Inbetriebnahme durch Werkskundendienst und mein Heizungsbauunternehmen
– es war klar von vorneherein vereinbart das ich niemals eine Wartung beauftragen werde da mein Heizungsbauunternehmen keinerlei Erfahrung mit den Systemen hat.
2015 Verlust der Konfiguration / mit Urinit wieder hergestellt
(Dauer 1h, Grund des Fehlers UNBEKANNT)
2018 Saugzuggebläse Kohlen verschliessen – Materialkosten 55€
(Einbau selber durchgeführt aber etwas fummlig da die Ersatzteile nicht direkt 1:1 passfertig waren – Stecker musste geändert werden. Dauer 30min)
Feinstaubmessungen durch Schornsteinfeger mit einwandfreiem Ergebnis/Vergleichbar mit der Erstinbetriebnahme
– Auszug Ende.