Der Chef von Russlands größtem Ölkonzern Lukoil hat Europas Verbraucher auf steigende Benzinpreise eingestimmt. So „billig“ wie jetzt will er den Bodenschatz nicht mehr hergeben, schließlich seien auch die Chinesen an dem schwarzen Gold interessiert……
MOSKAU. Eigentlich müsste das russische Urals-Öl „deutlich teurer sein, als es jetzt ist“ sagte Wagit Alekperow im Handelsblatt-Gespräch. „Wir werden dafür sorgen, dass Europa nicht mehr mit russischem Öl überversorgt wird“, betonte der Lukoil-Chef.
Neue Pipelines nach China würden russisches, kasachisches und aserbaidschanisches Öl von Europa weg und nach China leiten. Dann wird der inzwischen bis zu sieben Dollar betragende Preisabschlag für Urals gegenüber dem Nordseeöl Brent nach Alekperows Einschätzung „wie früher nur 50 bis 70 Cent betragen“.
Auch Russlands Präsident hatte kürzlich den Preisabschlag für russisches Öl als „unfair“ bezeichnet und für Urals den Brent-Preis verlangt. Dabei schwimmt Russland in diesem Jahr geradezu in Petrodollar.
Das Handelsblatt-Interview mit Lukoil-Chef Alekperow: „Der Ölpreis in Europa wird steigen“
Alekperow kündigte an, Lukoil einen radikalen Wachstumskurs zu verordnen. Zuletzt waren die russischen Zuwachsraten der Rohölproduktion wegen der staatlichen Angriffe auf den Ölkonzern Yukos deutlich gesunken. Alekperow erneuerte das Interesse von Lukoil an Raffinerien und Tankstellennetzen in Westeuropa: „Wir rollen Europa von Ost nach West auf“, sagte er.
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